Von der anhaltenden Debatte um muslimische Einwanderer profitiert direkt und unmittelbar der ehemalige Finanzsenator und Bundesbankvorstand Thilos Sarrazin. Von seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" waren Anfang Oktober bereits mehr als eine Million Exemplare gedruckt - der Autor selbst dürfte inzwischen zum Millionär geworden sein, weil er zirka zehn Prozent des Ladenverkaufspreises als Honorar behalten darf. Das Buch ist bei der Deutschen Verlagsanstalt erschienen, einer Tochter des Konzerns Random House, der wiederum zum Medienhaus Bertelsmann gehört. Bertelsmann ist auch Eigner von Gruner + Jahr, dem Verlag des stern. Inhaltlich hat Sarrazin einen überraschenden Fürsprecher gefunden: Der Sozialhistoriker Ulrich Wehler sprach sich in der "Zeit" dafür aus, sich nicht allein an den den zweifelhaften Vererbungsthesen abzuarbeiten, sondern den sozialkritischen Gehalt des Buches ernst zu nehmen.
(gelesen im Stern online 10.10.2010 unter "Integrationsdebatte")
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