Am Sonntag, dem 31. Oktober 2010 und 10.30 Ortszeit ereignete sich ein Selbstmordanschlag auf dem belebten Taksim-Platz in Istanbul. Der Attentäter soll versucht haben, sich Zugang zu einem Polizeibus zu verschaffen. Neben der Leiche des Attentäters wurde ein weiterer nicht explodierter Sprengsatz gefunden. Die Fahnder suchen nach einer zweiten Person, die von den Überwachungskameras neben dem Attentäter aufgenommen worden sei, hieß es. Der Attentäter soll der einzige Tote sein, weitere 22 Menschen wurden verletzt, darunter 10 Polizisten.
Der Taksim-Platz ist ein beliebter Ort für Touristen und ein Verkehrsknotenpunkt auf der europäischen Seite Istanbuls und immer wieder Schauplatz von Demonstrationen. Die Polizei ist rund um die Uhr auf dem Platz stationiert.
Sonntag, 31. Oktober 2010
Freitag, 29. Oktober 2010
Die Türkei verliert israelische Touristen – Deutschland Spitzenreiter
Bis Ende Oktober 2010 verzeichnete die Türkei einen insgesamten Zuwachs im Tourismus von 5.98 Prozent, der vor allem durch eine Steigerung auf dem deutschen und russischen Markt zu beobachten war. Gleichzeitig aber war ein starker Verlust bei den israelischen Besuchern zu verbuchen.
Laut einer vorläufigen Statistik, die von der türkischen Polizeidirektion veröffentlicht wurde, verzeichnete das Land im September 2010 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 11,7 Prozent mit 3 Millionen 486 319 der eingereisten Touristen. Noch immer steht Deutschland an der Spitze von Türkeibesuchern. Insgesamt wurden bis September dieses Jahres 23 Millionen 135 201 Besucher gezählt. An zweiter Stelle in der Beliebtheits-Skala stehen die Russen, danach Urlauber aus Groß-Britannien und dem Iran.
Ein starker Rückgang mit 62.93 Prozent wurde bei den israelischen Touristen festgestellt. Die Küstenregionen der Türkei leiden darunter, dass die israelischen Kreuzfahrt-Schiffe nicht mehr die Türkei, sondern die griechischen Inseln anfahren.
Die beliebtesten türkischen Reiseziele in Zahlen:
Antalya: 37,26 %
İstanbul: 20.43 %
Mugla: 13.89 %
Edirne: 6,74 %
Izmir: 4.44 %
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Gute Frage: "Warum erst ein Joschka Fischer?"
Der frühere israelische Botschafter über „Das Amt“
Avi Primor: Jetzt erst begreife ich die Geschichte dieser Republik
Avi Primor, früherer isralische Botschafter in Deutschland, hat sich bestürzt über die Ergebnisse der Studie „Das Amt“ geäußert. Die meisten deutschen Diplomaten hätten nicht versucht, „die für Deutschland größte Katastrophe aller Zeiten zu verhindern.
http://www.faz.net/s/homepage.html
Sonntag, 24. Oktober 2010
Brillante Aufklärung von und mit AmirKabir
Es ist an der Zeit und längst überfällig, auch auf diesem Blog einen großartigen iranischen Patrioten, Aufklärer und Autor wichtiger Schriften vorzustellen. Es handelt sich um AmirKabir. Nachdem auch er einem großen „Iran-Forum“ als aktiver Freiheitskämpfer und fleißiger Autor den Rücken gekehrt hatte, schloss er sich dem Blog von Tangsir an und schreibt dort seitdem regelmäßig als Gastautor.
mehr lesen unter
http://www.blogger.com/post-create.g?blogID=3859060768852953076
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Eine Kolumne in der Türkei: Die Minderheit sind wir!
Seit zwei Tagen etwa nehme ich mir vor, ein Fazit über den Besuch des deutschen Bundespräsidenten in der Türkei zu schreiben. Um nicht all das widerzukäuen, was in den vergangenen Tagen in der türkischen sowie in der deutschen Presse feilgeboten wurde, habe ich mich eben genau durch diese erst einmal durchgelesen. Klar war, dass Christian Wulff in der Türkei auf die Situation der Christen in der Türkei aufmerksam machen wird, nachdem er den Islam bereits und ungefragt als einen Teil Deutschlands bezeichnete. Für meinen Geschmack ein bisschen viel Religion in der Politik. Nun gut, darüber haben andere bereits geschrieben.
In der Online-Ausgabe der türkischen "Aksam"-Zeitung fand ich eine Kolumne von Özlem Celik, die mir außerordentlich gut gefallen hat und aus der ich hier einen Teil übersetzen und zitieren möchte. Özlem Celik vertritt die Generation der 25-40 Jährigen in der Türkei, die sich nicht von der religiösen Welle, die in den vergangenen Jahren über das Land geschwappt ist, erfassen ließ. Mit ihr sind es sind viele, sehr viele, die in Deutschland offenbar gar nicht wahrgenommen werden. Zu sehr sind wir damit beschäftigt, uns mit der vornehmlich anatolischenen Bevölkerung zu befassen, die sich über die Religion in der Türkei oder auch in Europa zu definieren oder zu emanzipieren versucht und vergessen darüber ganz, dass es sich bei den knapp 73 Millionen Einwohnern bei etwa einem Drittel um Aleviten handelt und ein weiterer Teil sich nicht als aktiv gläubige Muslime sieht.
So auch Özlem Celik. Sie schreibt in ihrer Kolumne "Kopftuch und meine Geschichte" folgendes: "Es stehen wieder Wahlen bevor und somit wird auch wieder der `Türban` diskutiert (...) Welchen Fernsehsender man auch anzappt, dasselbe Thema, dieselben Gesichter...Was sollen wir machen? Wer sind wir? Die wahre Minderheit...Der Minderpräsident sagt ja `Farbige`... Das sind wir. Also wir sind die Ungläubigen, die den Gläubigen mit Nachsicht und Toleranz begegnen. Uns findet man im Kreuzworträtsel unter einem Begriff mit mehr als drei Buchstaben: ATHE...
`Wo ist sie, die Demokratie? Ich will die Freiheit, kein Kopftuch zu tragen`, sagen diejenigen, die hier keine iranischen Verhältnisse wollen. (...) Die Minderheit sind wir! Leute wie ich...Auch wenn sie nicht gläubig sind, müssen die Kinder in den islamischen Religionsunterricht, selbst nachdem wir gestorben sind und man uns begraben will, kommt der Imam und hält seine Andacht...soll ich noch mehr aufzählen? (...) Ich war in der Mittelschule, 1988 und widersprach dem Lehrer, der mich daraufhin zurecht wies. Aber ich ließ nicht locker und sagte, dass ich an den Verstand und die Menschen glaube. Dies hier sei eine Schule, sagte ich, hier darf man alles diskutieren! Da war vielleicht was los.(...) Mein Vater musste das wieder gerade biegen. Ich bekam eine Disziplinar-Strafe und wurde bedroht. Gleiches erlebte ich in der Oberstufe und der Universität. (...) Meine Geschichte begann eigentlich schon früher. Ich war noch keine 9, als wir Besuch von einem Onkel bekamen, der mich beauftragte, ihm Wasser zu holen. Sein Sohn war im gleichen Alter wie ich und saß mir gegenüber: `Wieso bringt der das Wasser nicht? Nur weil ich keinen Pippi habe, denkt Ihr, ich sei Euer Dienstmädchen?` (...) Die Frauen Sure, 24. Vers heisst es: `Männer müssen Frauen beschützen. Weil Allah bstimmt hat, wer über wem steht. Die Männer können ihr Eigentum verbrauchen (und für die Familie sorgen). Eine gute Frau ist gehorsam (...) lasst sie im Bett allein (sollte das nichts nutzen und ihr gezwungen seid) schlagt sie (leicht)...(...) Weiter schreibt Özlem Celik: "Auf die Überlieferungen gehe ich gar nicht erst ein...(...) Ich habe viele gläubige Freunde. Wir reden, teilen unsere Sorgen, aber wenn die Rede auf die Religion kommt, sind wir vorsichtig. Ich möchte niemanden verletzen... Aber Leute wie ich sollen nicht abgelehnt werden und ich will nicht immer auf Freiheit und Demokratie hinweisen müssen. Wie unser Ministerpräsident sagte: `Ich beginne sanft, aber ich bin kein folgsames Schaf!"
In Deutschland sollte nicht der Fehler gemacht werden, den Islam mit der Türkei oder die Türkei mit dem Islam gleich zu setzen. Respekt vor einer fremden Kultur, Religion und Tradition - das immer! Aber wie gesagt, in der Türkei gibt es nicht nur die EINE Tradition...
In der Online-Ausgabe der türkischen "Aksam"-Zeitung fand ich eine Kolumne von Özlem Celik, die mir außerordentlich gut gefallen hat und aus der ich hier einen Teil übersetzen und zitieren möchte. Özlem Celik vertritt die Generation der 25-40 Jährigen in der Türkei, die sich nicht von der religiösen Welle, die in den vergangenen Jahren über das Land geschwappt ist, erfassen ließ. Mit ihr sind es sind viele, sehr viele, die in Deutschland offenbar gar nicht wahrgenommen werden. Zu sehr sind wir damit beschäftigt, uns mit der vornehmlich anatolischenen Bevölkerung zu befassen, die sich über die Religion in der Türkei oder auch in Europa zu definieren oder zu emanzipieren versucht und vergessen darüber ganz, dass es sich bei den knapp 73 Millionen Einwohnern bei etwa einem Drittel um Aleviten handelt und ein weiterer Teil sich nicht als aktiv gläubige Muslime sieht.
So auch Özlem Celik. Sie schreibt in ihrer Kolumne "Kopftuch und meine Geschichte" folgendes: "Es stehen wieder Wahlen bevor und somit wird auch wieder der `Türban` diskutiert (...) Welchen Fernsehsender man auch anzappt, dasselbe Thema, dieselben Gesichter...Was sollen wir machen? Wer sind wir? Die wahre Minderheit...Der Minderpräsident sagt ja `Farbige`... Das sind wir. Also wir sind die Ungläubigen, die den Gläubigen mit Nachsicht und Toleranz begegnen. Uns findet man im Kreuzworträtsel unter einem Begriff mit mehr als drei Buchstaben: ATHE...
`Wo ist sie, die Demokratie? Ich will die Freiheit, kein Kopftuch zu tragen`, sagen diejenigen, die hier keine iranischen Verhältnisse wollen. (...) Die Minderheit sind wir! Leute wie ich...Auch wenn sie nicht gläubig sind, müssen die Kinder in den islamischen Religionsunterricht, selbst nachdem wir gestorben sind und man uns begraben will, kommt der Imam und hält seine Andacht...soll ich noch mehr aufzählen? (...) Ich war in der Mittelschule, 1988 und widersprach dem Lehrer, der mich daraufhin zurecht wies. Aber ich ließ nicht locker und sagte, dass ich an den Verstand und die Menschen glaube. Dies hier sei eine Schule, sagte ich, hier darf man alles diskutieren! Da war vielleicht was los.(...) Mein Vater musste das wieder gerade biegen. Ich bekam eine Disziplinar-Strafe und wurde bedroht. Gleiches erlebte ich in der Oberstufe und der Universität. (...) Meine Geschichte begann eigentlich schon früher. Ich war noch keine 9, als wir Besuch von einem Onkel bekamen, der mich beauftragte, ihm Wasser zu holen. Sein Sohn war im gleichen Alter wie ich und saß mir gegenüber: `Wieso bringt der das Wasser nicht? Nur weil ich keinen Pippi habe, denkt Ihr, ich sei Euer Dienstmädchen?` (...) Die Frauen Sure, 24. Vers heisst es: `Männer müssen Frauen beschützen. Weil Allah bstimmt hat, wer über wem steht. Die Männer können ihr Eigentum verbrauchen (und für die Familie sorgen). Eine gute Frau ist gehorsam (...) lasst sie im Bett allein (sollte das nichts nutzen und ihr gezwungen seid) schlagt sie (leicht)...(...) Weiter schreibt Özlem Celik: "Auf die Überlieferungen gehe ich gar nicht erst ein...(...) Ich habe viele gläubige Freunde. Wir reden, teilen unsere Sorgen, aber wenn die Rede auf die Religion kommt, sind wir vorsichtig. Ich möchte niemanden verletzen... Aber Leute wie ich sollen nicht abgelehnt werden und ich will nicht immer auf Freiheit und Demokratie hinweisen müssen. Wie unser Ministerpräsident sagte: `Ich beginne sanft, aber ich bin kein folgsames Schaf!"
In Deutschland sollte nicht der Fehler gemacht werden, den Islam mit der Türkei oder die Türkei mit dem Islam gleich zu setzen. Respekt vor einer fremden Kultur, Religion und Tradition - das immer! Aber wie gesagt, in der Türkei gibt es nicht nur die EINE Tradition...
Dienstag, 12. Oktober 2010
Seehofer und sein Integrationsproblem
http://www.stern.de/kultur/humor/foto/galerie/1615271
Mit seinen Weisheiten lag Horst Seehofer ja schon öfter daneben, nun versucht sich der bayerische Ministerpräsident offenbar auch noch als Fachmann für Migration. An dieser Stelle wäre kurz zu erwähnen, dass der Bayer als solcher schon außerhalb seiner Bundeslandes-Grenzen eine Integrations-Schwierigkeit hat... insofern spricht Seehofer höchst wahrscheinlich aus eigener Erfahrung: der gescheiterte Versuch eines Bayern im preußischen Berlin - immerhin zwei höchst unterschiedliche Kulturkreise!
So betrachtet ist es nicht verwunderlich, dass sich Einwanderer aus der islamischen Kultur in einen jüdisch-christlich geprägten Kulturkreis eventuell schwerer integrieren lassen, als Menschen aus dem selben Kulturkreis, um es mit Sarrazin zu sagen. Doch ist auch hier Vorsicht geboten, denn ein Integrationsproblem entsteht nicht zwangsläufig aus einer anderen Kultur, sondern vor allem - und auch hier in Anlehnung an Sarrazin - bei Menschen aus bildungsfernen Schichten. Wer einmal beobachten durfte, wie Deutsche aus den sogenannten "bildungsfernen" Schichten sich im Ausland verhalten, der wird sicher verstehen, wovon ich spreche.
Türken oder Araber, die schon in ihrer Heimat zum Bildungsbürgertum gehörten, integrieren sich auch leicht überall da, wo sie sich entschieden haben, leben zu wollen. Integrationsverweigerer sind meist Menschen, die schon mit der Kultur ihres Herkunftslandes ein Problem hatten und sich dann an dieser vermeintlichen Kultur orientieren, wenn sie in einem anderen Land leben. Denken wir dabei nur an deutsche Einwanderer in den USA beispielsweise, die noch heute das Oktoberfest für deutsche Kultur halten und türkische Einwanderer in Deutschland frustriert es, wenn sie feststellen, dass ihre ehemaligen Nachbarn im türkischen Dorf nicht mehr damit zu beeindrucken sind, dass man es in Deutschland mit Putzen oder harter Fabrikarbeit zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht hat. Die ehemaligen Nachbarn aus dem Dorf wohnen schon längst in der Stadt, haben ihr Dorfhaus zu einem komfortablen Wochenendhaus umgebaut und ihre Kinder auf die Universität geschickt. Aber auch das ist nur eine von vielen möglichen Schablonen.
Wenn Herr Seehofer nun zurück rudert und behauptet, er habe seine Aussage nur auf den Fachkräftemangel bezogen und wolle zuerst einmal dabei auf eigenes Potenzial zurückgreifen, so ist er entweder nicht gut informiert oder ihm ist gerade keine bessere Ausrede eingefallen. Dumm nur, dass die Fakten eindeutig dagegen sprechen und man somit auf Seehofers Plumpheit nicht weiter eingehen muss: In deutschen Unternehmen fehlen aktuell 50-70 000 Fachkräfte. Diese Lücke ist bei einem Geburtenrückgang von 30-50 Prozent schlichtweg nicht zu füllen, auch nicht mit Fachkräften aus den osteuropäischen Ländern, da diese einen ebenso starken demografischen Rückgang zu verkraften haben.
Auch scheint es an Herrn Seehofer und Frau Merkel "nachvollziehbar" und lautlos vorbeigegangen zu sein, dass gerade gut ausgebildete Fachkräfte und Akadamiker eher aus Deutschland ab- und nicht einwandern. Eine Antwort darauf kann Herr Seehofer ja schon einmal vorbereiten, bevor er wieder etwas sagt, das später korrigiert werden muss und er ganz und gar den bajuwarischen Eulenspiegel gibt.
Mit seinen Weisheiten lag Horst Seehofer ja schon öfter daneben, nun versucht sich der bayerische Ministerpräsident offenbar auch noch als Fachmann für Migration. An dieser Stelle wäre kurz zu erwähnen, dass der Bayer als solcher schon außerhalb seiner Bundeslandes-Grenzen eine Integrations-Schwierigkeit hat... insofern spricht Seehofer höchst wahrscheinlich aus eigener Erfahrung: der gescheiterte Versuch eines Bayern im preußischen Berlin - immerhin zwei höchst unterschiedliche Kulturkreise!
So betrachtet ist es nicht verwunderlich, dass sich Einwanderer aus der islamischen Kultur in einen jüdisch-christlich geprägten Kulturkreis eventuell schwerer integrieren lassen, als Menschen aus dem selben Kulturkreis, um es mit Sarrazin zu sagen. Doch ist auch hier Vorsicht geboten, denn ein Integrationsproblem entsteht nicht zwangsläufig aus einer anderen Kultur, sondern vor allem - und auch hier in Anlehnung an Sarrazin - bei Menschen aus bildungsfernen Schichten. Wer einmal beobachten durfte, wie Deutsche aus den sogenannten "bildungsfernen" Schichten sich im Ausland verhalten, der wird sicher verstehen, wovon ich spreche.
Türken oder Araber, die schon in ihrer Heimat zum Bildungsbürgertum gehörten, integrieren sich auch leicht überall da, wo sie sich entschieden haben, leben zu wollen. Integrationsverweigerer sind meist Menschen, die schon mit der Kultur ihres Herkunftslandes ein Problem hatten und sich dann an dieser vermeintlichen Kultur orientieren, wenn sie in einem anderen Land leben. Denken wir dabei nur an deutsche Einwanderer in den USA beispielsweise, die noch heute das Oktoberfest für deutsche Kultur halten und türkische Einwanderer in Deutschland frustriert es, wenn sie feststellen, dass ihre ehemaligen Nachbarn im türkischen Dorf nicht mehr damit zu beeindrucken sind, dass man es in Deutschland mit Putzen oder harter Fabrikarbeit zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht hat. Die ehemaligen Nachbarn aus dem Dorf wohnen schon längst in der Stadt, haben ihr Dorfhaus zu einem komfortablen Wochenendhaus umgebaut und ihre Kinder auf die Universität geschickt. Aber auch das ist nur eine von vielen möglichen Schablonen.
Wenn Herr Seehofer nun zurück rudert und behauptet, er habe seine Aussage nur auf den Fachkräftemangel bezogen und wolle zuerst einmal dabei auf eigenes Potenzial zurückgreifen, so ist er entweder nicht gut informiert oder ihm ist gerade keine bessere Ausrede eingefallen. Dumm nur, dass die Fakten eindeutig dagegen sprechen und man somit auf Seehofers Plumpheit nicht weiter eingehen muss: In deutschen Unternehmen fehlen aktuell 50-70 000 Fachkräfte. Diese Lücke ist bei einem Geburtenrückgang von 30-50 Prozent schlichtweg nicht zu füllen, auch nicht mit Fachkräften aus den osteuropäischen Ländern, da diese einen ebenso starken demografischen Rückgang zu verkraften haben.
Auch scheint es an Herrn Seehofer und Frau Merkel "nachvollziehbar" und lautlos vorbeigegangen zu sein, dass gerade gut ausgebildete Fachkräfte und Akadamiker eher aus Deutschland ab- und nicht einwandern. Eine Antwort darauf kann Herr Seehofer ja schon einmal vorbereiten, bevor er wieder etwas sagt, das später korrigiert werden muss und er ganz und gar den bajuwarischen Eulenspiegel gibt.
Existiert das Monster vom Van-See doch...?
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Das Monster vom Van-See in der Saadet-Zeitung vor 121 Jahren |
Seit dieser Zeit werden die unglaublichsten Geschichten und wildesten Spekulationen über dieses türkische Monster verbreitet. In den vergangenen Jahren war es ein wenig in Vergessenheit geraten, bis zum 19. September 2010, als der Bauunternehmer Behcet Koc mit 4 Freunden nach Gevas an den Van-See fuhr, um dort in aller Ruhe ein Picknick abzuhalten.
Behcet Koc erzählt also folgendes: "Das Monster kam direkt auf uns zu und es machte den Eindruck, dass es uns töten wollte. Wir hatten tatsächlich Todesangst. Es war rabenschwarz und hatte eine Art Zacken auf dem Rücken. Es hat sich schnell bewegt, als wenn es im Wasser etwas suchen würde. Den Kopf hatte es immer unter Wasser, wir konnten ihn aber sehen. Vermutlich aufgrund des Lärms, den wir machten, ist es dann auch schnell wieder verschwunden. Es hat an verschiedenen Stellen Spuren hinterlassen, die deutlich zu sehen waren. Ich stand völlig unter Schock und habe mich erst Tage danach wieder einigermaßen erholen können", sagt Koc.
Vermutlich wird demnächst eine neue Art von "Monster-Such-Tourismus"am Van-See entstehen, über den sich die Menschen in dieser Gegend sicherlich freuen werden.
Bingen und Anamur wurden Partnerstädte
Das am deutschen Rhein gelegene Bingen und das südtürkische Anamur unterzeichneten am 5. Oktober 2010 einen Partnerschaftsvertrag.
Anamur liegt in der Provinz Mersin und etwa 120 Kilometer östlich von Alanya an der Mittelmeerküste gegenüber Zypern, hat etwa 34.000 Einwohner und ist bekannt durch seine antike Stadt Anemurion und die Burg von Mamure. Das Kap Anemurion leigt am südlichsten Punkt Kleinasiens.Die ersten geschichtlichen Spuren Anamurs stammen aus dem 8. Jahrhundert v.Chr.. In Anemurion sollen bis zu 20 000 Menschen gelebt haben. Die Mamure Burg ist eine der ältesten und besterhaltenen Befestigungsanlagen an der türkischen Südküste.
Anamur liegt in der Provinz Mersin und etwa 120 Kilometer östlich von Alanya an der Mittelmeerküste gegenüber Zypern, hat etwa 34.000 Einwohner und ist bekannt durch seine antike Stadt Anemurion und die Burg von Mamure. Das Kap Anemurion leigt am südlichsten Punkt Kleinasiens.Die ersten geschichtlichen Spuren Anamurs stammen aus dem 8. Jahrhundert v.Chr.. In Anemurion sollen bis zu 20 000 Menschen gelebt haben. Die Mamure Burg ist eine der ältesten und besterhaltenen Befestigungsanlagen an der türkischen Südküste.
Türkischer Minister predigt deutsche Leitkultur
Sie sollen die deutsche Sprache lernen und sich den Sitten und Gebräuchen anpassen – der türkische Europaminister Bagis fordert seine Landsleute zur Integration in Deutschland auf. http://www.stern.de/politik/deutschland/integrationsdebatte-in-deutschland-tuerkischer-minister-predigt-deutsche-leitkultur-1612903.html#utm_source=standard&utm_medium=twitter&utm_campaign=sternde
Sonntag, 10. Oktober 2010
Alanya Anwärter für Aufnahme in die UNESCO-Liste
Minister Günay in Alanya |
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Der serbische Regisseur Emir Kusturica, wegen dessen Äußerungen vor 15 Jahren zum Bosnienkrieg Minister Günay seine Teilnahme bei der Eröffnungs-Gala zum Filmfestival in Antalya am 9.10.2010 absagte.
Seine Anwesenheit bei der Eröffnung der Filmfestspiele "Goldene Orange" in Antalya am selben Abend dagegen hatte Günay abgesagt, weil er mit dem berufenen Jury-Mitglied, dem aus Serbien stammenden Regisseur Emir Kusturica, nicht einverstanden war. Kusturica soll während des Bosnien-Krieges Äußerungen verlautbart haben, die Minister Günay nicht akzeptieren könne, hieß es. Auch Semih Kaplanoglu, der Regisseur des Filmes "Honig" (Bal) sagte seine Teilnahme am Festival ab.
Sarrazins Buch über Millionen-Grenze
Von der anhaltenden Debatte um muslimische Einwanderer profitiert direkt und unmittelbar der ehemalige Finanzsenator und Bundesbankvorstand Thilos Sarrazin. Von seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" waren Anfang Oktober bereits mehr als eine Million Exemplare gedruckt - der Autor selbst dürfte inzwischen zum Millionär geworden sein, weil er zirka zehn Prozent des Ladenverkaufspreises als Honorar behalten darf. Das Buch ist bei der Deutschen Verlagsanstalt erschienen, einer Tochter des Konzerns Random House, der wiederum zum Medienhaus Bertelsmann gehört. Bertelsmann ist auch Eigner von Gruner + Jahr, dem Verlag des stern. Inhaltlich hat Sarrazin einen überraschenden Fürsprecher gefunden: Der Sozialhistoriker Ulrich Wehler sprach sich in der "Zeit" dafür aus, sich nicht allein an den den zweifelhaften Vererbungsthesen abzuarbeiten, sondern den sozialkritischen Gehalt des Buches ernst zu nehmen.
(gelesen im Stern online 10.10.2010 unter "Integrationsdebatte")
Bürger sehen Muslime kritisch
Das Bild, das die Bürger von in Deutschland lebenden Muslimen haben, ist einer Umfrage der "Bild am Sonntag" zufolge von großen Sorgen und Skepsis geprägt. Demnach glauben 59 Prozent der Befragten, dass hier lebende Muslime nicht bereit sind, das Grundgesetz zu akzeptieren (Gegenstimmen: 32 Prozent). Und nicht weniger als 68 Prozent trauen es Einwanderern aus islamischen Ländern nicht zu, in "absehbarer Zeit gut deutsch" zu sprechen (Gegenstimmen: 28 Prozent). Den höchsten statistischen Ausschlag weist die Frage auf, ob die Mehrheit der Muslime in Deutschland bereit sei, die Gleichberechtigung der Frau im Alltag zu akzeptieren. 71 Prozent der Befragten verneinten dies, 25 Prozent antworteten mit Ja. Eine große Mehrheit von 69 Prozent sprach sich schließlich dafür aus, die Türkei nicht in die Europäische Union aufzunehmen (Gegenstimmen: 27 Prozent). (gelesen im Stern online 10.10.2010 unter "Integrationsdebatte".
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Wird das türkische Volk ausgerottet?
Der Vorsitzende des türkischen Hochschulverbands, Prof. Dr. Yusuf Ziya Özcan sagte laut der Zeitung "Vatan" anlässlich einer Feier zum Beginn des neuen akademischen Jahres im Nevsehir Kultur und Kunst-Zentrum, genetisch veränderte Tomatensamen, die in den USA oder Israel gezüchtet werden, könnten das türkische Volk in einem Zeitraum von 20 Jahren ausrotten.
Weil die Türkei Tomaten- und Weizensamen aus den USA und Israel beziehe, fühle er sich als türkischer Wissenschaftler manchmal herabgesetzt. Özcan: "Sind wir nicht in der Lage, die von uns benötigten Tomatensamen selbst zu züchten? Warum machen wir das nicht? Wir beziehen diese Samen, wissen aber, dass es so etwas wie ein genetisches Programm gibt, dass dort ein genetischer Mechanismus eingesetzt wird, durch den wir uns unbekannte Krankheiten holen können. Durch so etwas kann ein Volk ausgerottet werden. Es gibt Dinge, die dort hinein gezüchtet werden, durch die Menschen, die diese Samen essen, innerhalb von 20 Jahren sterben können. Solche Gefahren gibt es. Ich sage das nicht, weil ich nicht will, dass unser Geld ins Ausland geht, sondern dass unsere Universitäten uns in diesem Zusammenhang unterstützen sollen." (gelesen in "Haber Turizm" am 1. Oktober 2010 mit Quellenangabe "Vatan" Zeitung)
Weil die Türkei Tomaten- und Weizensamen aus den USA und Israel beziehe, fühle er sich als türkischer Wissenschaftler manchmal herabgesetzt. Özcan: "Sind wir nicht in der Lage, die von uns benötigten Tomatensamen selbst zu züchten? Warum machen wir das nicht? Wir beziehen diese Samen, wissen aber, dass es so etwas wie ein genetisches Programm gibt, dass dort ein genetischer Mechanismus eingesetzt wird, durch den wir uns unbekannte Krankheiten holen können. Durch so etwas kann ein Volk ausgerottet werden. Es gibt Dinge, die dort hinein gezüchtet werden, durch die Menschen, die diese Samen essen, innerhalb von 20 Jahren sterben können. Solche Gefahren gibt es. Ich sage das nicht, weil ich nicht will, dass unser Geld ins Ausland geht, sondern dass unsere Universitäten uns in diesem Zusammenhang unterstützen sollen." (gelesen in "Haber Turizm" am 1. Oktober 2010 mit Quellenangabe "Vatan" Zeitung)
Durch Sarrazin aufgeheizt: EM-Oualifikationsspiel gegen Türkei
EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei: Özil und Sahin: spielerische Integration: Durch Sarrazin aufgeheizt -... http://bit.ly/9uV1dY
Mittwoch, 6. Oktober 2010
"Das Urteil über meine Leistung überlasse ich in aller Ruhe der Wirtschaftsgeschichte"
Der zornige alte Mann
Edzard Reuter wurde 1928 in Berlin geboren, seine Familie flüchtete vor den Nazis in die Türkei und kehrte 1946 zurück. Sein Vater, der Sozialdemokrat Ernst Reuter, war von 1951 bis 1953 Regierender Bürgermeister Berlins. Edzard Reuter, seit 1946 ebenfalls SPD-Mitglied, machte nach dem Jura-Studium Karriere bei Daimler-Benz. 1987 wurde er Vorstandsvorsitzender und rüstete den Autohersteller zum „integrierten Technologiekonzern“ hoch. 1995 folgte ihm Jürgen Schrempp. Reuter schied im Groll und profilierte sich als Kritiker des „Shareholder-Value-Kapitalismus“. Nun erscheint sein neues Buch: „Stunde der Heuchler. Wie Manager und Politiker uns zum Narren halten“. (Econ, 18 Euro)
Das Interview mit Edzard Reuter über den Verlust von Maß von Anstand in der Wirtschaft: "Wer heucheln kann, ist schon ein gemachter Mann" in der FAZ unter folgendem Link: http://www.faz.net/-01ihow
Türkei will Kirchen freigeben
Die Türkei will etwa 15 historische Kirchen für christliche Gottesdienste freigeben. Die Lockerung der Genehmigungspflichten soll für die Paulus-Kirche in Tarsus nahe der Stadt Mersin und mehr als ein Dutzend weiterer Kirchen gelten. Die zuständigen Ministerien einigten sich darauf, dass künftig keine ministerielle Genehmigung in Ankara beantragt werden muss, wenn Christen in diesen Kirchen Gottesdienste abhalten möchten, sondern nur ein Antrag beim zuständigen Landrat gestellt werden soll.
Unter diese Regelung fallen neben der Paulus-Kirche Gotteshäuser in Izmir und in Zentralanatolien. Darunter befinden sich beispielsweise die St. Peter-Kirche in Antakya und die Kirche des St. Nikolaus in Demre bei Antalya. In dem ehemaligen griechisch-orthodoyen Kloster Sumela in Nordostanatilien sowie der alten armenischen Heillig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akdamar wurden erst kürzlich Gottesdienste für Griechen und Armenier abgehalten. Dort soll künftig ein Gottesdienst im Jahr erlaubt sein.
Unter diese Regelung fallen neben der Paulus-Kirche Gotteshäuser in Izmir und in Zentralanatolien. Darunter befinden sich beispielsweise die St. Peter-Kirche in Antakya und die Kirche des St. Nikolaus in Demre bei Antalya. In dem ehemaligen griechisch-orthodoyen Kloster Sumela in Nordostanatilien sowie der alten armenischen Heillig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akdamar wurden erst kürzlich Gottesdienste für Griechen und Armenier abgehalten. Dort soll künftig ein Gottesdienst im Jahr erlaubt sein.
Montag, 4. Oktober 2010
Causa Sarrazin
Jetzt ist wieder alles gut... Die Bundesbank hält ihre "wertenden" Aussagen gegen Sarrazin nicht mehr aufrecht und der "Weichspül"-Präsident in Schloss Bellevue hat alle lieb!
Zur Strecke gebracht - Berthold Kohler: Wie sich ein Problem selbst abschafft
http://www.faz.net/-01hsgs
Zur Strecke gebracht - Berthold Kohler: Wie sich ein Problem selbst abschafft
http://www.faz.net/-01hsgs
Erdbeben in Istanbul
Gestern abend, 3. Oktober 2010, wurde um 20.49 Uhr im Istanbuler Marmara Meer ein Erdbeben der Stärke 4.5 auf der Richterskala gemessen. Das Beben, das in einer Tiefe von 7.7 Kilometer stattfand, wurde von der Bevölkerung in Istanbul wahrgenommen. Es wird nun befürchtet, dass dies der Anfang größerer Beben sein könnte.
Sonntag, 3. Oktober 2010
Internationales Film-Festival in Antalya
Vom 9.-14. Oktober 2010 findet im türkischen Antalya das 47. Internationale Antalya Goldene Orange Film Festival statt. Die "Goldene Orange" ist der wichtigste Filmpreis in der Türkei.
Insgesamt wurden 47 abendfüllende Filme eingereicht. In der Kategorie Dokumentar- und Kurzfilme gab es ebenfalls zahlreiche Bewerbungen. Im Laufe des Festivals werden 107 Dokumentar- und 222 Kurzfilme gezeigt. Der erste Preis ist mit 330 Tausend Türkische Lira dotiert (etwa 163 000 Euro). Die Prominenz aus der Türkei und dem Ausland wird am 9. Oktober bei der Eröffnungsgala auf einem 600 Meter langen roten Teppich erwartet. Zeitgleich findet seit 2005 auch das Internationale Eurasische Filmfestival in Antalya statt, auf dem internationale Produktionen vorgestellt werden.
Für die "Goldene Orange" hat sich unter vielen anderen Semih Kaplanoglu beworben, der für seinen Film "Bal" (Honig) bei der 60. Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Die Regisseurin Ilksen Basarir ("Liebe in einer anderen Sprache") hat sich mit ihrem neuen Film "Ein bisschen Salz und ein bisschen Pfeffer" angemeldet.
Insgesamt wurden 47 abendfüllende Filme eingereicht. In der Kategorie Dokumentar- und Kurzfilme gab es ebenfalls zahlreiche Bewerbungen. Im Laufe des Festivals werden 107 Dokumentar- und 222 Kurzfilme gezeigt. Der erste Preis ist mit 330 Tausend Türkische Lira dotiert (etwa 163 000 Euro). Die Prominenz aus der Türkei und dem Ausland wird am 9. Oktober bei der Eröffnungsgala auf einem 600 Meter langen roten Teppich erwartet. Zeitgleich findet seit 2005 auch das Internationale Eurasische Filmfestival in Antalya statt, auf dem internationale Produktionen vorgestellt werden.
Für die "Goldene Orange" hat sich unter vielen anderen Semih Kaplanoglu beworben, der für seinen Film "Bal" (Honig) bei der 60. Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Die Regisseurin Ilksen Basarir ("Liebe in einer anderen Sprache") hat sich mit ihrem neuen Film "Ein bisschen Salz und ein bisschen Pfeffer" angemeldet.
Dieser Oktober ist ein besonderer Oktober...
Dieser Oktober hat 5 Freitage, 5 Samstage und 5 Sonntage und das in einem Monat! Dies passiert nur alle 832 Jahre.
Das Geschäft mit der Krankheit
Von Jahr zu Jahr häufen sich die Beschwerden von Touristen in den türkischen Urlaubsgebieten, wenn sie während ihres Aufenthaltes einen Arzt- oder Krankenhausbesuch benötigen.
Bekannt ist das Problem schon lange. Nicht nur Pauschal-Touristen, sondern auch Überwinterer und Ausländer mit zweitem Wohnsitz in der Südtürkei klagen über Abzocke in den Krankenhäusern, in denen Patienten ganz offen “Kunden” genannt werden.
Die Vorfälle gleichen sich: kleine Magenverstimmung, Ohrenschmerzen oder andere Unpässlichkeiten. Man sucht den Hotelarzt auf, und denkt, er wird eine kleine Untersuchung oder Behandlung durchführen. Stattdessen bestellt er den Krankenwagen, der den “Kunden” in das Krankenhaus bringt, für das er arbeitet. Mit anderen Worten, der Hotelarzt ist eigentlich nur dazu da, die Patienten in das Krankenhaus einzuweisen, mit dem er einen Vertrag hat. Nebenbei bemerkt, sind die Arztzimmer in den Hotels meist von Krankenhäusern angemietet, die dafür bis zu 80 000 Euro Miete pro Jahr bezahlen.
Gerhard Müller vom Auslandskrankenversicherer Mondial gab bei der Sendung “Frontal 21” im ZDF (http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1001633_idDispatch:9840536,00.html) am 10. August 2010 folgendes Statement ab: “Dieses Schleuser-System ist teuer. Und so sind rund 40 Prozent aller Klinikabrechnungen aus türkischen Urlaubsgebieten betrügerisch überhöht. (…) Allein der finanzielle Schaden in türkischen Urlaubsgebieten liegt bei etwa acht Millionen Euro. Aber viel wichtiger ist natürlich der körperliche und gesundheitliche Schaden, den sehr viele Patienten auf sich nehmen müssen, durch falsche Behandlung, durch Übermaß-Behandlung, durch Willkürbehandlung von Diagnosen, die überhaupt nicht existieren.”
Der ADAC verweist auf seine Notrufstation in Istanbul und auf mögliche Heimflüge mit Ambulanzflugzeugen. Das wäre immer noch günstiger als so manche Behandlung in den türkischen Klinik und medizinisch häufig besser. Auch hier das Statement aus der Sendung “Frontal 21” von Klaus Reindl, Pressesprecher ADAC: “Es gibt sogar Kliniken, die Patienten gegen Leiden behandeln, die sie überhaupt nicht haben und dann wird es gelinde gesagt, gefährlich”.
Gerhard Müller von der Mondial Assistance sagt weiter zu dem Thema: “Gesundheitsleistungen werden genau so verkauft wie Teppiche oder Lederjacken. Nur bei einem Teppich oder bei einer Lederjacke merken Sie zu Hause, dass die Qualität nicht stimmt und Sie hängen sie in den Schrank oder geben sie zur Altkleidersammlung. Bei Gesundheit haben Sie möglicherweise ihr Leben lang unter der schlechten Qualität und der Abzocke des Behandlers zu leiden.”
Unnötige Behandlungen, mehrtägige Krankenhaus-Aufenthalte und Verzögerungstaktiken für die Entlassung der Patienten – Beschwerdebriefe betroffener Personen erzählen unglaubliche Geschichten. Ein deutscher Rechtsanwalt, der für eine Mandatin gegen ein Krankenhaus in Antalya klagt, berichtet folgendes: “Meine Mandantin befand sich Ende Juli 2010 für eine Urlaubswoche in Antalya. Der Rückflug konnte zunächst nicht angetreten werden, da meine Mandantin aufgrund eines Unwohlseins direkt auf Anweisung des Flughafenarztes in das (…)-Krankenhaus eingeliefert wurde. Obwohl meine Mandantin sich dagegen wehrte, über Nacht zu bleiben, ließ man sie nicht gehen. Es wurden umfangreiche Untersuchungen bis hin zur Legung eines Herzkatheters durchgeführt, obwohl sowohl EKG als auch Blutdruck vollständig normale Werte aufzeigten und die Diagnose auf Brustschmerzen, die nicht vom Herzen ausgehen, lautete. Bevor sämtliche Maßnahmen durchgeführt wurden, gab meine Mandantin an, dass sie lediglich über 200 Euro verfüge. Am nächsten Tag bestand meine Mandantin darauf, das Krankenhaus zu verlassen. Man überreichte ihr die Rechnung in Höhe von umgerechnet knapp 5 000 Euro zur sofortigen Begleichung. Da meine Mandantin diesen Betrag nicht zahlen konnte, sollte sie ein Schuldanerkenntnis in perfekter deutscher Sprache mit einer Verzinsung von 15 % zahlbar bis spätestens Ende August 2010 unterschreiben. Allerdings musste sie vorher eine Anzahlung von 1 000 Euro leisten, sonst dürfe sie das Gebäude nicht verlassen. (…) Da sich diese Fälle derzeit häufen und nicht nur Geldbeutel, sondern auch Gesundheit der Betroffenen gefährdet sind, erscheint uns eine Weiterverfolgung dieses Themas durch die Medien von großer Bedeutung und Wichtigkeit. (…)”
Ich habe mehrere solcher Berichte in Form von Leserbriefen erhalten, die klar zeigen, dass die Methoden in den Krankenhäusern immer rauer werden und die Verwaltungen dieser Krankenhäuser immer gieriger. Auch in Alanya verfolgten wir einen Fall eines britischen Patienten, der über 10 Tage in einem privaten Krankenhaus behandelt wurde, obwohl seine Familie mehrmals darum bat, ihn in ein öffentliches Krankenhaus zu überführen, da sie die hohen Kosten für eine Privatklinik nicht aufbringen konnte. Auch hier wurde mit übertrieben intensiver Behandlung und dem Argument, der Patient würde den Krankentransport nicht überleben, die Verlegung des Kranken hinausgezögert. Bevor er in das staatliche Krankenhaus in Alanya verlegt werden konnte, verlangte man von der Ehefrau ebenfalls eine Unterschrift auf ein Schuldanerkenntnis in Höhe von umgerechnet etwa 5000 Euro, ohne eine Rechnung vorzulegen. Erst auf unsere Nachfrage wurde eine Rechnung erstellt, die dann so viele ärztliche Behandlungen aufwies, dass man davon ausgehen musste, dass der Arzt 10 Tage nicht mehr von der Seite dieses Patienten gewichen sein musste. Nach zwei Tagen Aufenthalt im öffentlichen Krankenhaus fühlte der Patient sich besser und wurde entlassen. Die Rechnung dieses Krankenhauses betrug nicht einmal 100 Euro. Drei Wochen später flog er nach Hause, fiel nach ein paar Tagen in ein Koma, ausgelöst durch fehlende Mineralien in seinem Körper. Kurz darauf verstarb er.
Leider kann man hier den möglichen Patienten keinen generellen Rat geben, wie sie sich gegen solche Methoden wehren können, da mit der Angst einer etwaigen schwerwiegenden Krankheit gespielt wird, so dass der Patient zuerst einmal kaum in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen.
Türkei ist wettbewerbsfähig
Entgegen aller lieb gewonnenen Vorurteile: Das Bankensystem ist stabil, die Demografie intakt und die Stärke der türkischen Lira ein Ausdruck soliden Wirtschaftens.
Der türkische Aktienmarkt hat sich seit den Tiefs des Jahres 2009 nahezu verdreifacht und befindet sich in diesem Jahr auf einem Kurs, in dem er sogar das Hoch des Jahres 2007 schon längst hinter sich gelassen hat. Ähnliche Erfolge können Malaysia, Thailand und andere asiatischen Länder von sich behaupten, deren Demografie und Bankenstruktur gesund sind.
Die Türkei hat sich nie an den waghalsigen US-Verbriefungen beteiligt und kann sich daher über ein stabiles Bankensystem freuen.
Die westlichen Regierungen sind seit Jahrzehnten mit ihrem Geld umgegangen, als wenn es auf Bäumen wachsen würde. Das Ergebnis davon ist der ständig steigende Goldpreis, der als ein Misstrauensvotum der Bürger in die Politik ihrer Regierung gewertet werden kann. Im Krieg der Währungen ist Gold zur ultimativen Währung geworden, weil es nicht beliebig reproduzierbar ist. Westliche Staaten haben ihr Geld auf wundersame Weise versucht zu „vermehren“ und somit den Glauben der Bürger an das Geld geschwächt. Während westliche Währungen abgewertet werden, steigt die türkische Lira weiter im Wert.
Abzuwarten bleibt nun, was von der Regierung Erdogan aufgrund ihrer - durch das kürzlich gewonnene Referendum für eine Grundgesetz-Änderung neuen Machtverhältnisse - zu erwarten ist.
Freitag, 1. Oktober 2010
Mutmaßlicher Steuerspion tot
Der Tod eines 42-jährigen Untersuchungshäftlings in Bern in brisant.
Im Februar leitete die Bundesanwaltschaft (BA) in Bern ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren wegen der estohlenen CD mit Daten von möglichen deutschen Steuersündern ein und ermittelt seither unter anderem wegen des Verdachts auf wirtschaftlilchen Nachrichtendienst.
Im Zusammenhang dieser Untersuchungen soll ein 42-Jähriger inhaftiert worden sein, wie von BA-Sprecherin Jeannette Balmer laut des Online-Portals "Tagesanzeiger.ch/Newsnetz" berichtet wurde.
Am Freitag berichtete die österreichische "Kronenzeitung", bei dem Verstorbenen handele es sich um einen Österreicher. Er soll laut diesem Pressebericht der Mann gewesen sein, der bis zu 2000 Kundendaten einer Schweizer Bank auf CD presste und an deutsche Behörden verkaufte. Von seiner Festnahme im September habe nicht einmal seine Familie gewusst, heisst es in dem Zeitungsbericht. Die Berner Kantonspolitzei hatte am Donnerstag gemeldet, der Mann sei am Mittwoch gegen 06.30 in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Die Umstände des Todesfalls seien zwar "noch nicht endgültig geklärt", eine Einwirkung von Dritten jedoch könne ausgeschlossen werden.
Ende Januar war die Affäre um die Steuerdaten-CD bekannt geworden. Der Entschluss der deutschen Bundesregierung, die Daten anzukaufen löste bei den Schweizer Behörden und Banken Entsetzen aus. Angeblich soll Deutschland für den Datenträger 2.5 Millionen Euro gezahlt haben.
Im Februar leitete die Bundesanwaltschaft (BA) in Bern ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren wegen der estohlenen CD mit Daten von möglichen deutschen Steuersündern ein und ermittelt seither unter anderem wegen des Verdachts auf wirtschaftlilchen Nachrichtendienst.
Im Zusammenhang dieser Untersuchungen soll ein 42-Jähriger inhaftiert worden sein, wie von BA-Sprecherin Jeannette Balmer laut des Online-Portals "Tagesanzeiger.ch/Newsnetz" berichtet wurde.
Am Freitag berichtete die österreichische "Kronenzeitung", bei dem Verstorbenen handele es sich um einen Österreicher. Er soll laut diesem Pressebericht der Mann gewesen sein, der bis zu 2000 Kundendaten einer Schweizer Bank auf CD presste und an deutsche Behörden verkaufte. Von seiner Festnahme im September habe nicht einmal seine Familie gewusst, heisst es in dem Zeitungsbericht. Die Berner Kantonspolitzei hatte am Donnerstag gemeldet, der Mann sei am Mittwoch gegen 06.30 in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Die Umstände des Todesfalls seien zwar "noch nicht endgültig geklärt", eine Einwirkung von Dritten jedoch könne ausgeschlossen werden.
Ende Januar war die Affäre um die Steuerdaten-CD bekannt geworden. Der Entschluss der deutschen Bundesregierung, die Daten anzukaufen löste bei den Schweizer Behörden und Banken Entsetzen aus. Angeblich soll Deutschland für den Datenträger 2.5 Millionen Euro gezahlt haben.
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