Eigentlich wollte der deutsche Anthropologe Prof. Dr. Joachim Burger nur herausfinden, wie das Schwein und die Kuh nach Europa gelangten. Dabei stieß er auf Siedlungsreste mit denen er beweisen kann, dass die wichtigsten europäischen Haustiere mit den Menschen aus Anatolien nach Europa kamen.
Etwa 7000 v. Chr. soll die erste Massen-Einwanderungswelle aus Kleinasien und Mesopotamien nach Europa eingesetzt haben und diese Menschen brachten Rinder und Schweine mit. Laut Burger blieben die Einwanderer Jahrhunderte lang unter sich, bis sie sich langsam mit den damaligen Europäern zu vermischen begannen. Besonders erwähnenswert ist, dass die Kindersterblichkeit bei den Neuankömmlingen weitaus geringer war, als die der Ansässigen. Die Einwanderer tranken nämlich die Milch ihrer Kühe und nachdem sich diese Gewohnheit auch bei den Steinzeit-Europäern durchgesetzt hatte, überlebten auch die meisten ihrer Kinder.
Die Nachricht über den Beweis der antiken Einwanderungswelle feierte der "Kölner Express" am 29.10.2010 mit der sicherlich gut gemeinten Überschrift: "Wir alle sind ein bisschen türkisch", doch hat der Autor offenbar nicht daran gedacht, dass zu dieser Zeit noch keine Türken in Kleinasien oder Mesopotamien lebten. Türken lebten damals noch in Zentralasien und der Beginn ihrer Einwanderung wird im 11. Jahrhundert n.Chr. mit der Landnahme Anatoliens durch die Seldschuken verzeichnet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen